Lead Nurturing – Was ist das?

​Wussten Sie, dass fast 80 % der Marketing-Leads niemals zu Verkäufen führen? Der Hauptgrund dafür ist oft das Fehlen einer gezielten Betreuung dieser Kontakte. Hier kommt …

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​Wussten Sie, dass fast 80 % der Marketing-Leads niemals zu Verkäufen führen? Der Hauptgrund dafür ist oft das Fehlen einer gezielten Betreuung dieser Kontakte. Hier kommt Lead Nurturing ins Spiel – der Prozess, bei dem potenzielle Kunden durch relevante Informationen und kontinuierliche Kommunikation bis zur Kaufentscheidung begleitet werden. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was Lead Nurturing genau ist, warum es so entscheidend für Ihren Vertriebserfolg ist und wie Sie es effektiv umsetzen können.​

Wichtigste Punkte auf einen Blick

  • Nur 10 % Ihrer Leads sind beim Erstkontakt kaufbereit. Ohne Nurturing verlieren Sie den Rest.
  • Lead Nurturing = Beziehungsaufbau. Mit relevanten Inhalten, zur richtigen Zeit.
  • Kombinieren Sie Kanäle. E-Mail, Retargeting, Content & persönlicher Kontakt wirken zusammen.
  • Segmentierung ist Pflicht. Je genauer Sie die Zielgruppe kennen, desto erfolgreicher die Ansprache.
  • Lead Scoring + Nurturing = Power-Kombi. Pflege + Bewertung = mehr Abschlüsse, weniger Aufwand.

Was ist Lead Nurturing?

Lead Nurturing ist ein Prozess, bei dem Sie potenzielle Kunden Schritt für Schritt zur Kaufentscheidung führen. Diese Kontakte sind oft noch nicht bereit zu kaufen. Deshalb begleiten Sie sie mit gezielten Informationen – per E-Mail, Content oder persönlichen Nachrichten.

Ziel ist, Vertrauen aufzubauen, eine Beziehung zu festigen und dem Lead genau das anzubieten, was er gerade braucht. So entwickelt er sich weiter – bis er bereit ist, wirklich Kunde zu werden.

Warum ist Lead Nurturing so wichtig?

Studien zeigen, dass ein Großteil der Leads beim ersten Kontakt noch nicht bereit ist, eine Kaufentscheidung zu treffen. Ohne eine gezielte Betreuung gehen diese potenziellen Kunden oft verloren. Durch effektives Lead Nurturing können Sie:​

  • Verlorene Potenziale nutzen: Indem Sie Leads kontinuierlich mit relevanten Informationen versorgen, erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich für Ihr Angebot entscheiden.​
  • Vertrauen aufbauen: Regelmäßige und wertvolle Kommunikation stärkt die Beziehung zum Lead und positioniert Ihr Unternehmen als vertrauenswürdigen Partner.​
  • Effizienz steigern: Durch die gezielte Betreuung von Leads verbessern Sie die Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertrieb und erhöhen die Konversionsraten.​

Lead Nurturing ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil des Lead Managements und trägt maßgeblich zum Erfolg Ihres Vertriebs bei.

Wie funktioniert Lead Nurturing?

Ich sag’s mal ganz einfach: Lead Nurturing ist kein Sprint, sondern eher ein durchdachter Rundgang. Sie holen den Kontakt an der richtigen Stelle ab – und führen ihn in kleinen Schritten Richtung Abschluss.

Lead nurturing prozess

Ein typischer Ablauf sieht so aus:

  1. Leadgewinnung – z. B. durch ein E-Book, Webinar oder Kontaktformular
  2. Segmentierung – Einteilung nach Interesse, Verhalten oder Branche
  3. Automatisierte Inhalte – z. B. E-Mail-Strecke mit nützlichen Infos
  4. Persönlicher Kontakt – wenn das Engagement steigt (z. B. per Anruf)
  5. Übergabe an den Vertrieb – sobald der Lead vertriebsreif ist

Sie kombinieren dabei Marketing Automation (für Skalierbarkeit) mit persönlicher Ansprache (für Vertrauen). Die Kunst liegt im Timing – nicht zu früh verkaufen, aber auch nicht zu spät reagieren.

Kanäle und Formate im Lead Nurturing

Lead Nurturing ist vielseitig. Und genau das macht’s so wirksam. Je nach Zielgruppe und Phase der Kundenreise setzen Sie auf unterschiedliche Kanäle:

KanalFormatZiel
E-MailWillkommensserie, Info-Mails, ReminderBeziehung aufbauen, Vertrauen schaffen
RetargetingAnzeigen auf Google, Facebook, LinkedInWieder in Erinnerung bringen
Content-AngeboteE-Books, Videos, Webinare, ChecklistenWissen teilen, Expertise zeigen
TelefonFollow-up nach EngagementBeziehung vertiefen, Bedarf abfragen

Mein Tipp aus der Praxis: Kombinieren Sie Kanäle. Ein Lead, der Ihr Whitepaper liest und später Ihre Anzeige sieht, erinnert sich schneller an Sie.

Beispiel für eine einfache Lead-Nurturing-Strecke

Ich zeig Ihnen mal ein typisches Nurturing-Beispiel, wie wir es bei PowerLeads nutzen:

  • Tag 0: Lead lädt ein E-Book herunter → automatisierte Dankesmail mit kurzer Vorstellung
  • Tag 2: E-Mail mit weiterführendem Artikel + CTA zum Newsletter
  • Tag 5: Einladung zum kostenlosen Webinar zum Thema
  • Tag 10: E-Mail mit Kontaktangebot („Wie kann ich Sie konkret unterstützen?“)
  • Tag 14: Wenn keine Reaktion: Reminder oder Rückfrage, ob der Lead noch Bedarf hat

Das Ganze können Sie mit jedem modernen E-Mail-Tool umsetzen – ob HubSpot, ActiveCampaign oder Brevo. Wichtig ist, dass jede Nachricht einen klaren Mehrwert hat – kein reines Werbegeschwätz.

Best Practices im Lead Nurturing

Lead nurturing optimierung

Lead Nurturing ist kein Massenversand von E-Mails. Es geht darum, zur richtigen Zeit den richtigen Inhalt zu liefern. Hier ein paar Dinge, die sich bei meinen Kunden immer wieder bewährt haben:

Relevanz schlägt Frequenz

Lieber weniger Mails, dafür mit echtem Mehrwert. Wenn Ihre Inhalte dem Lead helfen, ein Problem zu lösen, bleibt er dran.

Segmentieren, bevor’s losgeht

Nicht alle Leads sind gleich. Sortieren Sie nach Interessen, Branche, Verhalten oder Funnel-Stufe. So bekommt jeder nur das, was für ihn passt.

Automatisieren – aber menschlich bleiben

Ja, Automatisierung spart Zeit. Aber schreiben Sie trotzdem wie ein Mensch. Persönlich. Direkt. Ohne Marketingsprech. Am besten mit echter Handschrift: „Hallo Max, ich hab gesehen, Sie…“

Feedback mitdenken

Was klicken Ihre Leads? Worauf reagieren sie? Nutzen Sie diese Infos, um Ihre Inhalte und Zeitpunkte zu optimieren.

Lead Nurturing vs. Lead Scoring

Oft werden die beiden Begriffe in einen Topf geworfen – aber sie sind nicht dasselbe. Sie arbeiten Hand in Hand, haben aber verschiedene Aufgaben:

Lead NurturingLead Scoring
Entwickelt den Lead weiterBewertet den Reifegrad des Leads
Fokus auf Inhalte & BeziehungFokus auf Verhalten & Merkmale
Ziel: Vertrauen aufbauenZiel: Prioritäten setzen
Automatisierte E-Mail-Strecken, ContentPunktevergabe für Interaktionen & Profile

Und das Zusammenspiel?
Je besser Sie nurturen, desto mehr Punkte sammelt der Lead. Ab einem bestimmten Score übergeben Sie ihn dann an den Vertrieb. Das ist der Sweet Spot.

Lesen Sie meinen Ratgeber: Lead Scoring einfach erklärt

Typische Fehler beim Lead Nurturing

häufige fehler beim lead nurturing

Auch wenn Lead Nurturing logisch klingt, sehe ich in Projekten immer wieder dieselben Fehler – und die sind vermeidbar:

Alle Leads gleich behandeln

Wer frisch ins System kommt, braucht andere Infos als jemand, der schon vier E-Books gelesen hat. Segmentieren Sie – sonst verlieren Sie beide.

E-Mail-Dauerbeschallung

Täglich Mails? Nein danke. Auch bei gutem Content ist weniger oft mehr. Setzen Sie klare Abstände – und beobachten Sie, wie Ihre Zielgruppe reagiert.

Keine klare Botschaft

Ein Whitepaper hier, ein Webinar da – aber ohne roten Faden? Dann wissen Leads nicht, worauf Sie hinauswollen. Jede Strecke braucht ein Ziel.

Kein Call-to-Action

Viele Mails enden im Nirgendwo. Geben Sie dem Lead immer eine nächste Handlung mit – sei es ein Klick, ein Termin oder eine Antwort.

Fazit: Lead Nurturing = Beziehungen statt „Blabla“

Wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt habe: Die meisten Leads sind nicht zu kalt – sie sind nur nicht vorbereitet. Lead Nurturing schließt genau diese Lücke. Es macht aus einem Kontakt eine Beziehung. Und aus Beziehung entsteht Vertrauen. Und genau daraus entstehen Abschlüsse.

Mein Rat: Starten Sie schlank. Eine einfache E-Mail-Strecke mit sinnvollem Inhalt kann mehr bewirken als die teuerste Kampagne. Kombinieren Sie das Ganze mit einem Lead Scoring – und Sie haben ein System, das wie ein warmer Vertriebsmotor im Hintergrund mitläuft.

FAQ

Was bedeutet Lead Nurturing einfach erklärt?

Es ist die gezielte Pflege eines Kontakts durch Inhalte, bis dieser bereit ist, ein Kaufgespräch zu führen.

Wie lange dauert Lead Nurturing?

Das hängt vom Produkt, der Zielgruppe und der Branche ab. In der Finanzwelt oft mehrere Wochen, bei B2C-Produkten manchmal nur Tage.

Welche Tools brauche ich für Lead Nurturing?

Für den Einstieg reicht ein gutes E-Mail-Tool wie ActiveCampaign, Brevo oder Mailchimp. Später lohnt sich eine Kombination mit CRM & Automation – z. B. HubSpot oder Pipedrive + Zapier.

Wann endet Lead Nurturing?

Wenn ein Lead so aktiv ist, dass er kaufbereit wirkt (z. B. durch Anfrage, Demo-Buchung oder hoher Score) – oder wenn er sich abmeldet.

Funktioniert Lead Nurturing auch im B2C?

Absolut. Gerade bei erklärungsbedürftigen Produkten wie Photovoltaik, Versicherungen oder Finanzlösungen ist es sogar entscheidend.

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